
Roman Bürki hat eine bescheidene Woche hinter sich. Der BVB-Schlussmann kassierte in der englischen Woche gleich sieben Gegentreffer. Obwohl er gegen Bayer Leverkusen mit seinen elf Paraden den bisherigen Saisonrekord aller Bundesliga-Torhüter aufstellte, war er bei beiden Gegentoren nicht ganz unschuldig. Bei der 2:4‑Niederlage gegen Borussia Mönchengladbach stand der Schweizer mehrmals im Mittelpunkt des Geschehens.
Einmal mehr wird Kritik an Bürki laut. Eine Situation, die in Dortmund nicht zum ersten Mal zu beobachten ist, und zu der Frage führt: Sollte sich der BVB im Sommer nach einer neuen Nummer 1 umsehen?
Roman Bürki – Konstant inkonstant
Erst im Juni letzten Jahres hatte BVB-Sportdirektor Michael Zorc stolz die Vertragsverlängerung seines Schlussmanns verkündet: „Wir freuen uns, dass in Roman Bürki einer der konstantesten Torhüter der Bundesliga weiterhin bei uns zwischen den Pfosten steht. Damit ist eine wichtige Position langfristig und exzellent besetzt.“
Mit dem ersten Teil seiner Aussage traf Zorc bei vielen Dortmund-Fans sicherlich einen wunden Punkt. Die wechselhaften Leistungen des Torhüters, insbesondere in wichtigen Spielen, waren in der Vergangenheit immer wieder zum Problem erklärt worden. Dabei absolvierte der Schweizer in vier seiner bisher fünf absolvierten Spielzeiten mindestens zehn Spiele zu Null. In seiner Zeit in Dortmund gehörte er nur einmal nicht zu den fünf Torhütern mit den wenigsten Gegentoren der Bundesliga.
In dieser Saison aber hielt er in der Bundesliga nur viermal die Null und musste schon jetzt 26 Gegentreffer hinnehmen. Anders sieht es in der Champions League aus: Seine Auftritte gegen Brügge und Lazio untermauerten das Vertrauen, das man beim BVB in ihn steckt. Hier kassierte er in vier Einsätzen nur einen Gegentreffer. Roman Bürki also pauschal eine Nervenschwäche in großen Spielen zu attestieren und zu behaupten, er wäre nicht mehr als ein durchschnittlicher Bundesliga-Torhüter, ist eindeutig zu kurz gedacht. Und dennoch enthält eine Bewertung des Schweizers immer ein „Aber“.
Wieso der BVB an Bürki festhält
2015 war Bürki als Nachfolger von Roman Weidenfeller genau der Richtige. Als Thomas Tuchel ihn einst im Signal Iduna Park anheuerte, galt Bürki als spielstarker und entwicklungsfähiger Torhüter, der im Vergleich zu Weidenfeller bestenfalls in Sachen Führungsstärke schwächer einzustufen war.
Nach über fünf Jahren beim BVB ist diese fehlende Führungsstärke, verbunden mit der mangelnden Konstanz, der Grund dafür, weshalb der ehemalige Freiburger noch immer nicht komplett im Ruhrpott angekommen scheint. Dabei sind seine Stärken offensichtlich: Bürki ist ein passabler Passgeber. Seine Fähigkeiten mit dem Ball am Fuß werden gemeinhin unterschätzt. Besonders seine Passgewichtung und sein Verständnis für die Fußwahl seiner Mitspieler ist oft perfekt. Selten spielt der Schlussmann seinen Verteidigern den Ball in den Rücken oder bringt einen mittellangen Ball unsauber an.
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